Jaan Bossier ist Gründungsmitglied des Mahler Chamber Orchestra, Klarinettist im Lucerne Festival Orchestra und beim Ensemble Modern Frankfurt. Er ist Professor für Bläserkammermusik an der Hochschule für Musik und Darstellende
Kunst, HfMDK Frankfurt.
Er ist Initiator des Jaan Bossier Quartetts und schreibt hierfür die gesamte Musik.
Das Jaan Bossier Quartett nimmt sein Publikum mal beschwingt, mal melancholisch mit auf eine wunderbare Reise ins Land der Emotionen. Klänge aus Folk, Jazz und Klezmer-Spielweisen verschmelzen zu einer Einheit. Es entsteht ein unverwechselbarer, energetischer Sound – voller unerhörter Melodien, die vom Fremden erzählen und davon, welches Echo diese Begegnungen in uns erzeugen.
Die Musik von Jaan Bossier ist von persönlichen Begegnungen oder Lektüren inspiriert. Die musikalischen "ECHOS" im neuen Programm beziehen sich auf folgende Bücher:
K.:
Franz Kafka: Das Schloss
Das kleine Glück:
Francesco Vidotto: Der Klang eines ganzen Lebens
Denn ich bin Du:
Zülfü Livaneli: Glückseligkeit
Der Junge namens Krähe:
Haruki Murakami: Kafka am Strand
Jene feste Mitte:
Benjamin Myers: Offene See
Der Weltensammler:
Ilija Trojanov: Der Weltensammler
The road not taken:
Robert Lee Frost: The road not taken
Solo-Konzert von Jaan Bossier / Im Dachsaal des Ensemble Modern
Seit dem Wintersemester 2022/23 ist Jaan Bossier Professor für Bläserkammermusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst / HfMDK in Frankfurt am Main. Seit 2021 ist er Dozent bei den Clarinetistas del Futuro. Seit 2014 ist er Dozent der Internationalen Ensemble Modern Akademie in Kooperation mit der HfMDK, Frankfurt am Main. 2009 bis 2015 war er Lehrbeauftragter für Klarinette, Bassklarinette und Neue Musik an der Musikhochschule Bremen.
Als Soloklarinettist war er regelmäßig zu Gast bei u.a. dem Concertgebouworkest Amsterdam. Zudem gibt er Gastspiele u.a. beim Chamber Orchestra of Europe. In wechselnden Kammermusikensembles ist er tätig mit den Solisten des Mahler Chamber Orchestras, den Kollegen des Ensemble Modern, den Solisten des WDR Symphonieorchesters Köln sowie mit Rainer Honeck (dem Konzertmeister der Wiener Philharmoniker) und dem Pianisten Simon Crawford-Phillips.
Im Dezember 2000 hatte Jaan Bossier sein Debüt als Dirigent beim belgischen Ensemble für neue und experimentelle Musik Champ d’Action. Seitdem dirigierte er u.a. auf dem Festival Wien Modern, Ars Musica Brüssel, deSingel Antwerpen, Concertgebouw Brügge und im Museum Reina Sophia in Madrid. Von 2010 bis 2013 war er Dirigent beim Ensemble 306, dem Ensemble für zeitgenössische Musik in Eindhoven.
Jaan Bossier studierte Klarinette bei Prof. Walter Boeykens und Klavier bei Prof. Robert Groslot am Koninklijk Vlaams Muziekconservatorium in Antwerpen. Einen Dirigiermeisterkurs absolvierte er bei Jorma Panula. Außerdem nahm er Privatunterricht bei Pierre Boulez und Zsolt Nagy. CD- und DVD-Aufnahmen mit dem Jaan Bossier Quartet, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Lucerne Festival Orchestra, dem Ensemble Modern, Champ d’Action, dem Ensemble 306 und Clarinetnews.
Jaan Bossier ist Artist of Vandoren.
Klarinettist geht in Resonanz mit Weltliteratur - Rezension im Wiesbadener Kurier, 2. Juni 2022
"Mozart, Messiaen und Klezmer" - Interview mit Jaan Bossier in der FAZ vom 08.08.2020
"Ich lerne am meisten durch Zuhören - hört genau zu und lasst eure innere Stimme singen" - Der inneren Stimme nach - ein Beitrag über Jaan Bossier in der FAZ vom 16.01. 2019 (der ganze Artikel)
„Den überaus virtuosen Schluss“ des Schleswig-Holstein Musik Festivals in Pronstorf „besorgte das Quartett des belgischen Klarinettisten Jaan Bossier. Klezmenco nennen die Musiker ihr Programm, in dem sie die gleichermaßen seelenvollen Musikstile Klezmer und Flamenco miteinander verbinden. Zwar steht dabei die Klarinette im Vordergrund, doch auch Laurent Weibel (Geige), Gwen Cresens (Akkordeon) und Axel Ruge (Kontrabass) bekamen zum Finale in Pronstorf reichlich Gelegenheit für Soli.“ (Lübecker Nachrichten, 23.07.2019) (der ganze Artikel)
"Mit seinem eigenen musikalischen Kommentar will Bossier keinen hochtrabenden historischen Hintergrund zeichnen, sondern eher zeigen, "dass es vielleicht überhaupt keine Heimat mehr gibt, dass wir alle immer unterwegs sind, immer suchend".
"Man kann die CD (KLEZMENCO s.u.) auch ganz einfach so als Folklore oder Weltmusik hören, die dann aber umso interessanter wird, je bewusster man sie wahrnimmt. Trotzdem behält sie das Organisch-Musikantische und den Gesamteindruck intuitiver Folgerichtigkeit."
"Kaum noch wahrnehmbarer Hauch wechselte eruptiv zu überbordender Klangfülle; Elegie schlug unvermittelt um in Freudentaumel; wiegender Klagegesang aus Elend und Hoffnungslosigkeit verwandelte sich durch das straffe Pulsieren eines resoluten Bassklarinetten-Fortissimos in Zuversicht und schier unendliche Glückseligkeit. “ (Weser Kurier, 14.09.2017)
"With his artistic virtuosity and the temperament of a trapeze artist, clarinettist Jaan Bossier intoxicated his listeners." (Corriere di Siena 16.03.2014, Attilio Botarelli)